Die Schufa bezeichnet sich selbst als Deutschlands führende Auskunftei. Sie sammelt Daten von natürlichen und juristischen Personen, um Rückschlüsse auf deren Zahlungsfähigkeit und Kreditwürdigkeit zu ziehen. Wer einen negativen Schufa-Eintrag hat, wird in Deutschland von keiner Bank einen Kredit bekommen. Es ist auch schwierig, Verträge abzuschließen, beispielsweise Handy-Verträge, Leasing-Verträge oder Mietverträge. Ein negativer Eintrag wird nach einigen Jahren gelöscht.
Was ist die Schufa?
Schufa ist die Abkürzung für „Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung“. Die Schufa ist keine Behörde, sondern eine Auskunftei, die seit 2002 als Aktiengesellschaft agiert.
Die Schufa arbeitet mit mehr als 10.000 Vertragspartnern zusammen, um kundenbezogene Daten von Privatpersonen und Unternehmen zu sammeln. Diese Daten speichert sie, um einen sogenannten Schufa-Score zu bilden. Dieser Score-Wert informiert über die Zahlungsfähigkeit und die Kreditwürdigkeit der betreffenden natürlichen oder juristischen Person.
Die Daten erhält die Schufa aus öffentlichen Registern, von Amtsgerichten bei Insolvenzfällen, aber auch von Banken und Unternehmen, die Kredite vergeben oder Verträge abschließen. Personen, die einen Vertrag abschließen, müssen eine Schufa-Klausel unterzeichnen. Sie berechtigt die Schufa, die Daten über die Person zu erheben. Weiterhin erlaubt diese Klausel die Weitergabe der Daten an Vertragspartner.
Die Schufa wird von der Bank informiert, dass sie an einen Kunden einen Kredit vergeben hat. Die Bank informiert die Schufa auch über das Rückzahlungsverhalten, ob der Kunde die Raten pünktlich bezahlt hat oder im Rückstand ist.
Für Unternehmen ist die Schufa eine zuverlässige Datenquelle, um mehr über das Zahlungsverhalten von potenziellen Kunden zu erfahren. Banken und Sparkassen holen vor einer Kreditvergabe, bei der Eröffnung eines Girokontos oder bei der Beantragung einer Kreditkarte eine Schufa-Auskunft über den Antragsteller ein. Auch Versandhändler, Stromanbieter, Telekommunikationsanbieter oder Leasingunternehmen können auf die Schufa zugreifen.
Daten, die bei der Schufa gespeichert werden
Die Schufa speichert folgende Daten über Verbraucher:
- allgemeine Daten, zu denen Vor- und Nachname, Geburtsdatum, Geburtsort, frühere und aktuelle Anschriften gehören
- Daten über bestehende Bankkonten und die Eröffnung eines Girokontos
- Daten über Verträge wie Handy- oder Leasingverträge
- laufende und abbezahlte Kredite
- Ausgabe von Kreditkarten
- Bürgschaften
- Anfrage von Krediten
Die Schufa speichert auch Daten über Kündigung von Kreditverträgen oder Rückstände bei Ratenzahlungen. Solche Daten werden als negativer Schufa-Eintrag bezeichnet. Darüber hinaus speichert sie Daten über Mahnverfahren, Vollstreckungsbescheide, Vermögensauskünfte und Insolvenzen.
Für die Speicherung der Daten gelten unterschiedliche Fristen. Nach Ablauf dieser Frist muss die Schufa diese Daten löschen.
Hinweis: Bei einer Privatinsolvenz speichert die Schufa Daten über die Restschuldbefreiung. Solche Daten werden nicht mehr wie bisher nach drei Jahren, sondern bereits nach sechs Monaten gelöscht.
Eine kostenlose Schufa-Auskunft bekommen
Einmal jährlich haben Verbraucher Anspruch auf eine kostenlose Schufa-Auskunft. Sie ist sinnvoll, wenn Sie einen Kredit beantragen und wissen möchten, ob ein negativer Eintrag über Sie vorliegt. Benötigen Sie häufiger innerhalb eines Jahres eine solche Auskunft, erhebt die Schufa eine Gebühr.
Nicht immer sind die bei der Schufa über einen Verbraucher hinterlegten Daten korrekt. Das kann der Fall sein, wenn ein Eintrag nicht innerhalb der vorgeschriebenen Frist gelöscht wurde. Aufgrund der Schufa-Auskunft können Sie Ihre Einträge prüfen. Für einen fehlerhaften Eintrag können Sie die Löschung beantragen.
Um eine Schufa-Auskunft zu erhalten, gehen Sie folgendermaßen vor:
- rufen Sie die Webseite der Schufa auf
- wählen Sie gleich auf der Startseite „Schufa-Datenkopie“ an
- klicken Sie bei „kostenlose Datenkopie“ auf „Jetzt beantragen“
- füllen Sie online das Antragsformular aus und laden Sie eine Kopie Ihres Personalausweises hoch
Sie erhalten die Schufa-Auskunft innerhalb eines Monats per Post. Prüfen Sie zeitnah alle Einträge und beantragen Sie möglichst sofort die Löschung, wenn Sie einen Fehler feststellen.
Schufa-Score für einen Kredit
Beantragen Sie einen Kredit, holt die Bank eine Schufa-Auskunft ein und fragt Ihren Schufa-Score ab. Er ist eine wichtige Entscheidungsgrundlage für die Bank, ob sie einen Kredit vergeben kann. Sie sichert sich selbst vor einem möglichen Zahlungsausfall ab. Die Schufa-Auskunft dient andererseits zum Schutz des Verbrauchers, dass er sich nicht noch weiter verschuldet.
Wie hoch der Schufa-Score für eine Kreditvergabe sein muss, hängt von der jeweiligen Bank ab. Lehnt eine Bank Sie aufgrund eines ungünstigen Schufa-Scores ab, können Sie bei einer anderen Bank einen Antrag stellen. Gelten dort andere Regelungen, könnte eine Kreditvergabe möglich sein.
Bei einem Schufa-Score von 97,5 Prozent oder höher sind Sie bei der Kreditvergabe ein gern gesehener Kunde. Das Ausfallrisiko ist sehr gering. Bei einem Schufa-Score von 95 bis 97,5 Prozent ist das Risiko gering bis überschaubar. Einige Banken vergeben schon bei 95 Prozent keinen Kredit mehr.
Welche Bank muss jeden nehmen?
Es gibt in Deutschland keine Bank, die jedem einen Kredit geben muss. Bei einem ungünstigen Score erfolgt keine Kreditvergabe.
Das Zahlungskontengesetz verpflichtet alle Banken, die Zahlungskonten für Verbraucher anbieten, jedem ein Basiskonto einzurichten. Dieses Basiskonto funktioniert auf Guthabenbasis. Es kann nur so lange genutzt werden, wie Guthaben vorhanden ist. Es kann nicht überzogen werden und bietet grundlegende Funktionen eines Girokontos. Dieses Basiskonto kann als Pfändungsschutzkonto oder P-Konto geführt werden. Trotz Pfändung können Kontoinhaber über eine Mindestsumme an Geld im Monat verfügen.